Schlaf-Apnoe-Screening (Polygraphie)
Inhalt dieser Seite:
- Was ist ein Schlaf-Apnoe-Syndrom?
- Welche Symptome haben Patienten mit Schlaf-Apnoe-Syndrom?
- Was sind die Ursachen der Schlaf-Apnoe?
- Was kann passieren, wenn eine Schlaf-Apnoe nicht behandelt wird?
- Wie funktioniert die Diagnostik?
- Welche Therapieoptionen gibt es?
- Alternatives Schlafscreening mit dem WatchPAT
- ESS - Epworth Sleepiness Scale (Epworth-Schläfrigkeits-Scala)
Was ist ein Schlaf-Apnoe-Syndrom?
Als Schlafapnoe bezeichnet man wiederholte Atempausen in der Nacht, die mit einem Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut einhergehen. Dadurch entsteht eine nicht bewusst wahrgenommene Weckreaktion, die den Schlaf unterbricht. Der Patient erinnert sich nicht an dieses Ereignis, ist allerdings nicht erholt und neigt dazu, über Tage einzuschlafen. Es gibt eine hohe Dunkelziffer, da die Diagnostik eben nur mit diesem Screening möglich ist. Diese Atempausen sind grundsätzlich noch nicht lebensbedrohlich, da der Körper durch die Weckreaktion automatisch wieder für genügend Sauerstoff sorgt. Betroffen sind bis zu 2% der Frauen und bis zu 4% der Männer in Deutschland.
⇑nach obenWelche Symptome haben Patienten mit Schlaf-Apnoe-Syndrom?
- Tagesmüdigkeit mit Einschlafneigung am Tag trotz vermeintlich normaler Schlafdauer
- Erschöpfung
- Konzentrationsstörungen und eingeschränkte Leistungsfähigkeit am Tage
- Sekundenschlaf
- Mundtrockenheit beim Aufwachen
- Kopfschmerzen beim Aufwachen
- lautes Schnarchen
Was sind die Ursachen der Schlaf-Apnoe?
In der Regel kommt es zu einem Rückfall des Unterkiefers und der Rachenmuskulatur und einem dadurch bedingten Verschluss der oberen Atemwege. Eine Schlaf-Apnoe ist häufig assoziiert mit einer oder mehrerer der folgenden Erkrankungen/Störungen/Aktivitäten:
- Übergewicht
- Bluthochdruck (vor allem wenn die Nachtabsenkung in der Langzeitmessung fehlt)
- Diabetes Mellitus
- Schlaganfall in der Vorgeschichte
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD, chronische Bronchitis)
- Medikamenteneinnahme mit Wirkung im zentralen Nervensystem (Schlafmittel, Antidepressiva, Muskelenspanner, starke Schmerzmittel, Antiallergiemittel)
- Alkoholkonsum
- Rauchen
- mechanische Probleme (Fehlbildungen im HNO-Bereich, Polypen, Nasenscheidewandverkrümmung).
Was kann passieren, wenn eine Schlaf-Apnoe nicht behandelt wird?
Eine recht häufige und gefährliche Komplikation ist der Sekundenschlaf am Steuer eines Fahrzeugs. Die fehlende Erholung im Schlaf kann zu Depressionen, fehlender körperlicher und geistiger Belastbarkeit und Potenzproblemen führen. Puls und Blutdruck steigen unbemerkt an, Herzrhythmusstörungen können die Folge sein. Bei bereits krankem Herz oder Lunge können Herzinfarkt, Schlaganfall und plötzlicher Herztod folgen. Eine bestehende „Herzschwäche“ kann sich deutlich verschlechtern. Erhöhte Stresshormone sorgen für eine verminderte Wirkung von Insulin, so dass sich ein Diabetes ebenfalls verschlechtert.
⇑nach obenWie funktioniert die Diagnostik?
Ein entsprechend programmiertes Gerät wird selbstständig vom Patienten zu Beginn der Nacht angelegt. Das Hauptgerät wird mit zwei Klammern am Schlafanzug befestigt und ein Gurt wird um die Brust gelegt. Ein weiterer Gurt mit Sensor befindet sich am Bauch. Die Gurte messen die Brust und Bauchbewegungen. Eine Nasensonde wird zusätzlich mit dem Gerät verbunden und misst den Luftstrom durch die Nase. Per Bluetooth-Verbindung ist ein Handgelenksensor für die Körperposition und ein Fingersensor für die Messung von Puls und Sauerstoffsättigung gekoppelt. Zusätzlich kann das von uns verwendete Gerät über den Fingersensor auch noch die Schlafphasen (REM, NON-REM) erkennen, was sonst nur im Schlaflabor mit einer Hirnstrommessung möglich ist. So verkabelt legt sich der Patient schlafen und am nächsten Morgen wird alles wieder selbstständig abgenommen und zurück in die Praxis gebracht, wo das Gerät ausgelesen wird und die Daten von einem Arzt ausgewertet werden.
⇑nach obenWelche Therapieoptionen gibt es?
Wenn das Schlaf-Apnoe-Screening (auch Polygraphie genannt) auffällig war, wird in der Regel im Anschluss ein Schlaflabor aufgesucht (=Polysomnographie). Dort wird dann auch die häufigste Therapieoption - die Überdrucktherapie - getestet. Diese ist zwingend für gesetzlich Versicherte in Deutschand die erste Therapieoption. Alternative Therapieoptionen (in der Regel keine Kassenleistung) sind die Unterkieferprotusionsschiene, eine Nervenstimulation des Zungennervs, eine Rückenlageverhinderung oder evtl. auch eine Operation. Bei nur leichter Schlaf-Apnoe kann auch alternativ die Rückenlageverhinderung als erste Maßnahme versucht werden.
Direktlink zur Buchung eines Arztgesprächs in der Praxis für die Klärung ob ein Schlafscreening bei Ihnen sinnvoll ist. Bei entsprechender Indikation kann direkt im Anschluss an das Arztgespräch ein Termin für das Schlaf-Apnoe-Screening vereinbart werden.
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Komfortables Schlafscreening mit dem WatchPAT
Neben der klassischen Polygraphie haben wir noch eine moderne Alternative mit weniger Aufwand im Angebot, die aber dennoch fast an die Qualität einer stationären Polysomnographie heranreicht: Das WatchPAT!
Beim WatchPAT geschieht die Analyse lediglich über einen kleinen Brustsensor, einen Handgelenksensor und einen Fingersensor. Darüber erhält man alle Parameter wie bei der Polygraphie und zusätzlich noch eine genauere Einteilung der Schlafstadien und sogenannte RERAS (kurze Wachmomente), die sonst nur im Schlaflabor bestimmt werden können. Es werden also keine Brust- und Bauchgurte verwendet und auch keine Nasensonde.
Leider hinkt die Kassenmedizin dem Fortschritt wieder hinterher, so dass das WatchPAT nur Privatpatienten oder Selbstzahlern zur Verfügung steht.
Weitere Infos zum WatchPAT und die Möglichkeit der Online-Bestellung gibt es hier!
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